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„Mir ist bekannt, wie schwer es sein kann, wenn man ohne fremde Hilfe irgendwo neu anfangen soll.“ Der das sagt ist Sprachvermittler im neuen Caritas-Projekt. Durch dieses Angebot helfen ehrenamtliche Übersetzer bei Behördengängen, Beratungsterminen oder anderen Anlässen, bei denen eine Übersetzung zwischen Deutsch und der jeweiligen Muttersprache sinnvoll ist.

Aktuell haben sich 20 Personen gemeldet, die Interesse an einer Mitwirkung im Projekt Sprachvermittler/innen haben. Sie alle verfügen über einen Migrationshintergrund, sind teils schon über 30 Jahre in Deutschland, teils kamen sie als Flüchtlinge in den Jahren 2015/2016 hierher. Sie verfügen über gute bis sehr gute Deutschkenntnisse. Bei einigen dieser Ehrenamtlichen liegen bereits Erfahrungen als Sprachvermittler/innen vor. Sie sind z.B. auch für den Verein Frauen für Frauen in Erlenbach tätig.

Die Sprachkompetenzen sind sehr vielfältig und reichen von Arabisch oder Dari (afghanisches Persisch) über Griechisch und Französisch bis hin zu Polnisch, Rumänisch, Russisch oder Somalisch bzw. Türkisch.

Bereits im September wurde eine Grundlagenschulung für die ersten acht Sprachvermittelnden zur Vorbereitung auf den Einsatz veranstaltet. Themen waren hier die Informationen zum Ablauf des Projektes und ein interkulturelles Training durch die Beantwortung der Fragen „Was verstehen wir unter erfolgreicher Integration?“, „Was erwartet eine aufnehmende Gesellschaft?“ oder „Warum verlässt jemand seine Heimat?“ Ebenso ging es um Kulturmodelle und daraus resultierende Kulturmissverständnisse, das Verhalten beim Übersetzen bis hin zur Rolle der sprachvermittelnden Ehrenamtlichen. Seither können erste Anfragen von Behörden, Einrichtungen usw. entgegengenommen werden.

Die Ehrenamtlichen sind motiviert und wollen anderen Menschen helfen. Sie kennen selbst die anfänglichen Schwierigkeiten in Deutschland und wissen, was es heißt in einem Land anzukommen. Eine der Helferinnen betont dann auch aus eigener Erfahrung: „Ich engagiere mich als Sprachvermittlerin, weil es sinnvoll ist und ich helfen kann.“

Antje Roth-Rau, Koordinatorin des Projektes, und ihre Kollegin Rima Hankir sind erreichbar beim Caritasverband für den Landkreis Miltenberg, über die Emailadresse Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein! oder persönlich in der Hauptstr. 41, Bürgstadt, jeweils montags 10 bis 12 Uhr und donnerstags 14 bis 16 Uhr. Eine vorherige Anmeldung ist erforderlich, da coronabedingt ein Einlass ohne Terminvergabe nicht möglich ist.

 

Bild: Irina Renz (links) übersetzt beim Gespräch in einer Caritas-Beratungsstelle; die ehrenamtliche Dolmetscherin hat selbst erlebt, dass vor allem gebildete Menschen mangels Sprachkenntnissen eher zurückhaltend sind.  
Foto: Hankir, Caritas MIL

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