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UPDATE

Caritas international erhöht Soforthilfe auf zwei Millionen Euro

Mitarbeitende aus Caritas-Werkstätten unter den Ertrunkenen in Sinzig – Erste Soforthilfen ausgezahlt – Spendenbereitschaft ist ungebrochen – Psychosoziale Begleitung der Flutopfer als Kernaufgabe – Caritas-Dienste laufen unter großen Anstrengungen weiter

Freiburg, 23. Juli 2021. Betroffenheit beim Deutschen Caritasverband. „Wir sind äußerst bestürzt über den Tod der zwölf Menschen, die in der Wohneinrichtung der Lebenshilfe in Sinzig in den Fluten ertrunken sind. Wie wir jetzt erst erfahren haben, waren sie alle in der Caritas-Werkstatt in Sinzig beschäftigt, wir sind sehr traurig“, so Peter Neher, Präsident des Deutschen Caritasverbandes.

Auch in anderen Regionen des Überschwemmungsgebietes werden weiterhin Menschen vermisst und die Situation bleibt angespannt. Aufgrund der besonderen Notlage in den Diözesen Trier, Köln und Aachen hat Caritas international seine Fluthilfegelder auf zwei Millionen Euro erhöht. „Die Kolleg_innen in den von den Überflutungen besonders schwer getroffenen Kommunen berichten uns von der hohen Dringlichkeit, den Menschen jetzt schnell und unbürokratisch zu helfen“, sagt Peter Neher. Einige Caritas-Einrichtungen haben damit begonnen, den Menschen mit Bargeldbeträgen über die nächsten Tage zu helfen.
„Das ist richtig und nötig, und“, so Präsident Neher, „das können wir auch schnell bewerkstelligen, da die Solidarität der Spenderinnen und Spender auf hohem Niveau anhält. Das ist fantastisch, wir sind dafür sehr dankbar.“

Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, kann mittlerweile auf einen Spendenstand von etwa 13 Millionen Euro blicken, der sich aus verschiedenen Quellen ergibt. Ein sehr großer Teil der Gelder wurde über das Aktionsbündnis Katastrophenhilfe gespendet. „Diese hohe Summe ist wichtig, weil die Notlage für die Menschen nicht bereits morgen zu Ende sein wird. Im Gegenteil, diesen Schlag werden die Menschen noch lange spüren. Nun müssen wir alles tun, damit diejenigen, die Angehörige und Hab und Gut verloren haben, wieder nach vorne schauen können.“ Die psychosoziale Begleitung der Flutopfer in den betroffenen Gebieten wird daher zu einer Kernaufgabe der Caritas zählen, die besonders langanhaltenden Atem benötigt.

In den Caritas-Einrichtungen und Diözesanverbänden wird gegenwärtig an den Strukturen gearbeitet, die zur Bewältigung dieser Aufgaben notwendig sind. „Die Kolleg_innen und Kollegen vor Ort sind damit beschäftigt, die Art und den Hilfebedarf nun genau festzustellen“, sagt Peter Neher. Die Erfahrungen der vergangenen Fluten an Elbe und Oder geben dabei wichtige Hinweise. Sogenannte Fluthilfekoordinator­_innen, die von den Diözesen in den letzten Tagen ernannt worden sind, werden die konkreten Hilfen dann organisieren und mit umsetzen.

„Wir sind auch sehr froh, dass die wichtigsten Dienste der Caritas-Einrichtungen, trotz der eigenen Betroffenheit der Mitarbeitenden, weitestgehend weiterlaufen. Das ist außerordentlich, die Kolleg_innen leisten hier Großartiges“, so der Präsident des Deutschen Caritasverbandes. Das Bistum Münster hat zudem seine Mitarbeitenden im Pflegebereich gebeten, die besonders vom Hochwasser betroffenen Pflegeeinrichtungen in der Eifel zu unterstützen. Auch von Caritas-Einrichtungen in Krefeld haben sich Fachkräfte in die Eifel aufgemacht, um ihre Kolleg_innen dort unter die Arme zu greifen.

Für die Opfer der Fluthilfe spenden kann man hier: https://www.caritas-international.de/spenden/

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Dank der großen Solidarität und Hilfsbereitschaft ihrer Spenderinnen und Spender wird Caritas international, das Hilfswerk des Deutschen Caritasverbandes, 1,5 Millionen Euro Soforthilfe für die Betroffenen der Flutkatastrophe bereitstellen. Das Geld wird gemäß dem dringendsten Bedarf über die Caritas vor Ort verteilt werden. Das können sowohl Soforthilfen in Form von Bargeldauszahlungen sein als auch psychologische Beratungsangebote oder Hilfe bei Unterstützungsanträgen. Über die Verwendung wird vor Ort entschieden. Caritas-Präsident Peter Neher: „Wir sind überwältigt davon, wie groß bundesweit die Hilfsbereitschaft der Menschen ist. Das macht allen, die wir daran mitarbeiten, das Leid zu lindern, große Hoffnung. Das Geld wird jetzt schnell ortsnah zu den Betroffenen kommen. Dort wo es am dringendsten gebraucht wird. Bei aller Not und allem Leid ist diese Solidarität für die betroffenen Menschen überwältigend. Das reicht von vielen wichtigen Einzelspenden bis hin zu Sammelaktionen des ZDF, der Westdeutschen Allgemeinen Zeitung und Aufrufen von Michael Patrick Kelly und dem SC Freiburg.“
In den Gemeinden und Regionen mit Caritasverbänden werden derzeit Fluthilfekoordinatoren benannt, die für die weitere Abwicklung der Hilfe Ansprechpartner für die Menschen vor Ort sind. Um die Hilfe möglichst effektiv und effizient umzusetzen wird auch auf die Erfahrung aus den in Ostdeutschland und Bayern in den Jahren 2002 und 2013 an Elbe und Donau betroffenen Gebieten zurückgegriffen. So hat es bereits ganz konkret Hilfsangebote aus Sachsen und Sachsen-Anhalt für die betroffenen Gemeinden in Nordrhein-Westfalen und Rheinland-Pfalz gegeben. Unter anderem wurden Trocknungsgeräte bereitgestellt, die dort 2002 und 2013 zum Einsatz gekommen waren. Dieser Erfahrungsaustausch soll in den kommenden Wochen und Monaten über die Fluthilfekoordinatoren der Caritas weiter intensiviert werden.
Aus den bereitgestellten Soforthilfen können unter anderem Evakuierungen, Unterbringung und Versorgung von Flutbetroffenen, aber auch einmalige pauschale Geldzuwendungen in geringer Höhe unmittelbar ausgezahlt werden. Auch der Kauf oder die leihweise Bereitstellung von Trocknern, Pumpen, Hochdruckreinigern und anderen technischen Hilfen zur Beseitigung von Flutschäden an Gebäuden und Einrichtungen, auch Stromkostenzuschüsse, Reinigungs- und Desinfektionsmittel sowie der Verleih von Werkzeugen ist möglich.


Caritas international ruft zu Spenden auf:
Stichwort „Fluthilfe Deutschland CY00897“
Caritas international, Freiburg
Bank für Sozialwirtschaft Karlsruhe
IBAN: DE88 6602 0500 0202 0202 02
BIC: BFSWDE33KRL
oder online unter:
http://www.caritas-international.de/spenden

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